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Quadriga: Der internationale Talk | Quadriga
Tod in Syrien - die Welt schaut zu Syriens Präsident Assad geht mit blutiger Gewalt gegen sein Volk vor. Über 1800 Zivilisten wurden seit Beginn des Aufstandes von regimetreuen Militärs auf brutale Weise getötet, über 12 000 Menschen sitzen als politische Gefangene in Haft. Mancher Regimegegner ist einfach nicht mehr aufzufinden. Beim letzten großen Angriff stürmten syrische Truppen die Rebellenhochburg Hama und richteten ein Gemetzel an. 140 Menschen fielen der Gewalt angeblich zum Opfer. Es ist schwierig, unabhängige Berichte zu erhalten, da die syrischen Behörden Journalisten die Einreise verweigern.
Assads Angriffe auf sein eigenes Volk werden weltweit verurteilt. Zu Sanktionen konnte sich der UN-Sicherheitsrat noch nicht durchringen. Vor allem Russland und China verweigern bislang ihre Zustimmung. Derweil lässt Präsident Assad weiter auf seine Bevölkerung schießen. Er rechtfertigt die blutigen Angriffe damit, sich gegen Verschwörer wehren zu müssen.Ein militärisches Eingreifen des Westens scheint ausgeschlossen. Dazu gibt es weder ein Mandat der Vereinten Nationen noch der Arabischen Liga -- wie es in Libyen der Fall war. Auch die Regimegegner rufen bisher nicht nach militärischer Hilfe. Sie fürchten um ihre Legitimation. Die zögerliche Haltung des Westens und der Arabischen Liga rührt auch von der Angst, dass der Konflikt sich in die Nachbarländer ausweiten könnte. Syrien ist ethnisch und religiös zersplittert. Zusammengezwungen nur durch die eiserne Faust Assads. Ein militärisches Eingreifen und ein Sturz Assads könnten einen Flächenbrand auslösen. Mit unübersehbaren Folgen für die gesamte Region.
Was meinen Sie?: Tod in Syrien -- die Welt schaut zuSchreiben Sie uns an: Quadriga@dw-world.deDie Gäste der Sendung sind:
Salam Said -- Die Syrerin studiert nach ihrem Abitur zunächst Wirtschaftswissenschaft mit dem Schwerpunkt Volkswirtschaft und Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität in Damaskus. 2001 kommt sie nach Deutschland und promoviert an der Universität Bremen. Danach ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an verschiedenen Instituten tätig, vor allem in Hamburg und Berlin. Zur Zeit ist sie als Postdoctoral Fellow am „Centre for Iraq Studies" am Institut für Gegenwartsbezogene Orientforschung der Fakultät Wirtschaftswissenschaft an der Friedrich Alexander Universität in Erlangen-Nürnberg tätig. Ihre Themenschwerpunkte sind der wirtschaftliche Wandel im arabischen Raum, die syrisch- europäische Wirtschaftspartnerschaft, internationale Handelsbeziehungen und die Globalisierung der Weltmärkte.Michael Stürmer -- Der Journalist arbeitet seit 1989 als Chefkorrespondent für die Tageszeitung"Die Welt". Geboren 1938 in Kassel, studierte Stürmer Geschichte, Philosophie und Sprachen in London, Berlin und Marburg. Seit 1973 ist er außerdem Professor für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Erlangen.
Kristin Helberg -- Sie studiert in Hamburg und Barcelona Politikwissenschaften und Journalistik. 2001 geht sie als freie Korrespondentin nach Syrien und berichtet aus Damaskus. Sie arbeitet für Radiosender, wie ARD, DRS oder den ORF, und auch für deutschsprachige Printmedien, wie die Tageszeitung. Seit 2009 ist sie zurück in Deutschland und lebt und arbeitet heute als freie Journalistin in Berlin. Ihr Themenschwerpunkt bleibt der Nahe Osten. Daher reist sie auch weiterhin regelmäßig in die Region und berichtet von dort